Solarstrom für Waldkindergarten

Inselanlage auf Kindergartendach
Herr Fritz erklärt die Funktionsweise der Photovoltaik-Anlage

Abordnung von Bündnis 90/Die Grünen im Waldkindergarten
Bei einem Besuch im Waldkindergarten des Zipfelmützen e.V.s konnten sich Mitglieder des Ortsverbands, vertreten durch die Gemeinderäte Anna-Lena Gefäller und Kai Schmidt-Eisenlohr sowie OV-Vorsitzender Günter Schroth zusammen mit Rainer Fritz von der Installationsfirma Fritz Solar GmbH davon überzeugen, dass die im vergangenen Herbst gespendete Solaranlage mittlerweile fleißig ihren Dienst verrichtet.
Herr Reinhard, einer der verantwortlichen Erzieher, freut sich, dass künftig die Elternabende auch in den Abendstunden stattfinden können und nun auch mal ein düsterer Morgen im Winter erhellt werden kann. Außerdem sollen weitere Kleinverbraucher angeschlossen werden, die das Leben im Waldkindergarten bereichern. Er berichtete sehr anschaulich, dass auf dem von der Stadt Wiesloch gepachteten Gelände am Dämmelwald derzeit 19 Kinder, jeweils nach einer 3-wöchigen behutsamen Eingewöhnungszeit, betreut werden. Dabei war es für die Besucher faszinierend festzustellen, dass die Einrichtung komplett autark ist, also ganz ohne öffentliche Wasserversorgung, ohne Anbindung an das Stromnetz, ohne Abwasseranschluss und ohne Müllabfuhr auskommt.
Die Photovoltaik-Anlage versorgt die Hütte mit Strom für Licht und wird in Zukunft auch eine Wasserpumpe und den Kühlschrank versorgen. Geheizt werden kann die Hütte über einen Holzofen, der auch zum Brotbacken, kochen und Tontrocknen verwendet werden kann, die Toiletten sind reine Komposttoiletten. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird hier problemlos von den Kindern gelebt.
Die Kinder sind praktisch ständig im Freien unterwegs und damit beschäftigt Häuschen und Unterkünfte für sich selber aber auch für Insekten, Igel und Vögel zu bauen, ohne sie in ihrem Verhalten zu beeinträchtige. Sie beginnen ganz selbstverständlich sich Wege zu erschließen, Tiere zu beobachten, zu sehen wie der Frühling um sie herum Bäume, Bodenbewuchs im Wald und auf der Wiese verändert und fast ausschließlich mit Dingen zu spielen, die sie auf dem Gelände vorfinden.
Auch die Mahlzeiten werden immer im Freien eingenommen und die Ruhe, die dabei einkehrt war einerseits interessant zu beobachten aber nach so viel frischer Luft und spannenden Eindrücken auch selbsterklärend.
Die Kinder entwickeln eine unglaubliche Phantasie und viel Einfühlungsvermögen für die Natur um sie herum, weiß Frau Hufnagel zu berichten und reagieren verständlicherweise höchste empört wenn sie, wie z.B. bei der diesjährigen Gemarkungsreinigungsaktion, feststellen wie der böse Waldrüpel ihren Lebensraum mit Müll verschandelt und unerwünschte Möbelstücke oder gar ausrangierte Haushaltsgeräte einfach in Wald und Feld ablädt.