Unternehmen haben sich bereits überzeugen lassen: die Firmen Fritz Solar, EnBW und Karl Welker Backanlagen sowie die Kieferchirurgiepraxis „Die Oralchirurgen“ werden in den nächsten Monaten einen Teil ihrer Flächen entsiegeln und im April oder Mai in teilweise öffentlichen Pflanzaktionen attraktiv gestalten. So beginnt Umweltschutz direkt vor der Haustür.
Die Teilnehmer entsiegeln auf eigene Kosten, erhalten aber aus den Fördermitteln des BfN eine umfassende Beratung, das Pflanzkonzept sowie das Pflanzenmaterial und somit die Chance, triste Randbereiche, Abstandsflächen, Parkplätze oder Lagerflächen ökologisch und ästhe-
tisch aufzuwerten. In der Bürgerstiftung ist sich Projektleiterin Anke Merk sicher: ,,Wenn erst einige konkrete Umgestaltungen sichtbar sind, lassen sich weitere Unternehmen überzeugen, damit wir noch viel mehr grüne Flächen in bisher grauen Bereichen bekommen. Lebensqualität in Städten verbessert sich durch naturnahe grüne Flächen.
Warum das so ist und wie es gehen kann, zeigen Nabu und Bürgerstiftung am Donnerstag, 27. März, 18.30 Uhr, im Rahmen eines Informationsabends unter dem Titel ,,Mehr Natur im Siedlungsgrün“ im Bürgersaal des Alten Rathauses. Dr. Brigitta Martens-Aly vom Nabu zeigt in einem Bildervortrag, wie einzelne Kommunen Baden-Württembergs bereits daran arbeiten, Grünflächen, Schulhöfe, Verkehrsinseln und Gewerbegebiete mit standortheimischen Pflanzenarten so zu gestalten, dass vermehrt wertvolle Kleinlebewesen und Insekten dort ihr Auskommen finden und die Flächen gleichzeitig verschönert werden. Doch auch jede Privatperson kann auf ihrem Grundstück entsiegeln – der Vortrag und die BfN-Kampagne sollen die Bürger sensibilisieren, gute Beispiele zeigen und umsetzbare Ideen auch für kleine Flächen geben.
Bei einer Exkursion am 26. April führen Nabu-Mitglieder Interessierte dann zu Beispielen guter entsiegelter Flächen und zu versiegelten oder ungünstig begrünter Flächen.
Wiesloch. (hds) Das Pilotprojekt unter dem Namen „Natur in grauen Zonen“ geht in seine Umsetzungsphase. Mit Förderungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wird diese Aktion unter Federführurg des Wissenschaftsladens Bonn (WILA) durchgeführt und Wiesloch wurde neben Duisburg und Erfurt dafür ausgewählt (die RNZ berichtete).
Ziel des Programms ist es, in erster Linie Firmenflächen, die derzeit noch „zubetoniert“ sind, zu begrünen. Wiesloch erhielt vor allen Dingen den Zuschlag wegen des Umweltengagements in den zurückliegenden Jahren und des damit verbundenen Netzwerks. „Für uns sprach insbe-
sondere die große Erfahmng beim Thema Umwelt- und Klimaschutz“, betonten Anke Merk, die Projektleiterin, und Rosemarie Stindl vom Vorstand der Bürgerstiftung.Mehrere Gewerbeflächen stehen unmittelbar vor der naturnahen Umgestaltung, wie beispielsweise eine Fläche von EnBW im Schafäckerweg. Und auch für die Bürger erhoffen sich die Verantwortlichen Impulse sowohl für die eigene Gartengestaltung durch kostenfreie Workshops in einer späteren Projektphase als auch für ein besseres lokales Klima.
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